Tobia Moroder
Noch fünf Jahre, um die großen Projekte abzuschließen



Tobia Moroder


Als ich vor fünf Jahren mit gerade einmal 33 Jahren Bürgermeister geworden bin konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, was auf mich zukommen würde und wohin die Reise geführt hätte. Von einem Tag auf den anderen hat sich mein sonst recht „gemütliches” Leben als Angestellter des Istitut Ladin Micurà de Rü radikal geändert. Täglich neue Herausforderungen, viel Verantwortung, unzählige Termine und wenig Freizeit haben in den letzten Jahren mein Leben geprägt.

Gerade die unglaubliche Abwechslung und die ständigen Herausforderungen machen das Bürgermeisteramt so spannend. Trotz der nicht immer ganz einfachen Angelegenheiten war die Erfahrung für mich eine große Bereicherung. Es wird auf jeden Fall eine Erfahrung bleiben, die positiv mein Leben prägen wird.



Als Bürgermeister ist man freilich nicht alleine da. Ohne fleißige Mitarbeiter und ohne einen effizienten Ausschuss und loyale Gemeinderäte geht in einer Gemeinde gar nichts. Gerade das Miteinander war mir in den letzten Jahren sehr wichtig, da ich fest davon überzeugt bin, dass man im „Team”, durch aktive Zusammenarbeit, mehr erreicht als alleine oder sogar „gegeneinander”. Die Entscheidungsfindung kann manchmal mühsam sein, wenn man mehrere Meinungen einholt, aber das Ergebnis ist meistens besser. Und im Sinne einer guten Politik müssen wir gute, langfristige Lösungen suchen, nicht schnelle!

Wer keinen Bezug zu einer öffentlichen Verwaltung wie einer Gemeinde hat, für den ist es selbstverständlich, dass alles von selbst läuft und er ärgert sich, sobald etwas nicht nach Plan läuft. Es ist einem nicht bewusst, dass hinter funktionierenden Dienstleistungen viel Arbeit und komplexe Abläufe stecken. Nur wer die Gemeinde von innen kennt weiß, wie mühsam und verzwickt das System ist, wie viele Hürden ständig zu bewältigen sind und was tagtäglich in einer nicht gerade kleinen, sehr heterogenen und spannenden Gemeinde wie St. Ulrich passiert.

Ich kann mit ruhigem Gewissen behaupten, dass der Gemeindeausschuss und ein Großteil des Gemeinderates sich schnell eingearbeitet haben und auch vieles bewirkt haben. Projekte der ehemaligen Verwaltung wurden übernommen und durchgeführt (z.B. Baulos 2 der Grohmannstraße und KITA), neue Projekte wurden angegangen und umgesetzt (z.B. Erneuerung der Trinkwasserleitung Cunfin, Erneuerung des Fußballplatzes, Familienraum „Matada”, Erneuerung der Scironstraße und von Teilabschnitten der Mureda- und der Nevelstraße, und noch viele weitere Projekte). Die großen Vorhaben, wie der Umbau und die Erweiterung der Cësa di Ladins oder der autofreie Antoniusplatz mit dem Projekt Ladinia, sind sehr fortgeschritten und benötigen noch eine Legislaturperiode, um Realität zu werden. Überzeugt bin ich auch, dass im sozialen und im kulturellen Bereich sehr viel bewegt wurde, vor allem dank einer guten Kommunikation auf menschlicher Ebene und einer guten Vernetzung zwischen den Akteuren der verschiedenen Sparten.

Ich wünsche mir, dass wir die zahlreichen begonnenen Projekte (z.B. die längst fällige Erneuerung der Brücke beim „Scholer” und die dringende Erneuerung der Trinkwasserleitung auf St. Jakob, die Abdichtung der Garage Central und Neugestaltung der Grünfläche in der Bahnhofstraße, die energetische Sanierung des Gesundheitssprengels, das Infrastrukturenprojekt der Snetonstraße zwischen Talstation Raschötz und Col da Bruel usw.) erfolgreich abschließen können und weiterhin unser Dorf mitgestalten können.

Wir 27 Kandidaten der Lista Unica würden uns freuen, wenn wir St. Ulrich etwas von dem zurückzugeben könnten, was wir von unserem Dorf erhalten haben.